"Nicht über unsere Köpfe"
Diakonie protestiert gegen Ungleichbehandlung

Protestaktion "Nicht über unsere Köpfe"
„Nicht über unsere Köpfe“ – unter diesem Motto haben sich die Einrichtungen der Altenhilfe und der Behindertenhilfe der Diakonie in Baden am heutigen Dienstag, 11. Oktober 2022, mit einer Protestaktion vor dem Karlsruher Hauptbahnhof gegen praxisferne Corona-Schutzmaßnahmen gewehrt. Ihr Vorwurf: Die Bundespolitik handele fern ab von jeglichem Realitätsbezug. Zudem sorge insbesondere die strenge pauschale Maskenpflicht für Diskriminierung und widerspreche dem Recht auf Teilhabe.
Aus den Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe der Diakonie aus ganz Baden waren Mitarbeitende, Fachkräfte, Leitende, Angehörige und Bewohnerinnen und Bewohner gekommen, um ein sicht- und hörbares Zeichen gegen praxisferne Corona-Schutzmaßnahmen zu setzen. Sie kritisierten, dass viele Regelungen des jüngsten Infektionsschutzgesetzes in den Einrichtungen nicht umgesetzt werden könnten. Dazu gehöre insbesondere die strenge Maskenpflicht. Diese könne und wolle man den Bewohner:innen nicht zumuten.
Oberkirchenrat Urs Keller, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Baden betonte, warum der Schritt in die Öffentlichkeit mit einer solchen Protestaktion notwendig sei. Die Diakonie Baden trage nach wie vor alles mit, was dem Schutz von Bewohner:innen und Klient:innen sowie Mitarbeiter:innen diene. Die aktuellen Bestimmungen seien jedoch massiv diskriminierend. „Schutz ist wichtig. Aber die Art und Weise, wie mit Menschen umgegangen wird, die uns am Herzen liegen, darf so nicht sein!“
Die Protestaktion sollte zudem genauer aufzeigen, was es bedeute, mit der strengen pauschalen Maskenpflicht in den Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe zu leben und zu arbeiten. Hierbei wurde deutlich, wie weit die Politik vom Alltag der betroffenen Menschen entfernt ist. Die Forderungen waren daher klar: Keine praxisfernen Regelungen über unsere Köpfe hinweg, keine ausufernde Bürokratie und keine pauschale Maskenpflicht für die Bewohner:innen der Einrichtungen.
Die Landesregierung wurde eindringlich aufgerufen, dem Vorbild anderer Länder zu folgen und mögliche Freiräume zum Wohle der Betroffenen zu nutzen. Das gelte insbesondere dann, wenn die Bundesregierung sich weiter weigere, ihre getroffenen Bestimmungen zu überarbeiten.