Internationaler Frauentag

Internationaler Frauentag Das Diakonische Werk Baden kritisiert die schleppende Gleichstellung von Männern und Frauen. Vorstandsvorsitzender Urs Keller sagte, Empfehlungen aus dem Bundesgleichstellungsbericht lägen seit Jahren auf dem Tisch. Nur wenig davon sei aber in Angriff genommen worden.
Zum Internationalen Frauentag am 8.März verwies Keller auf bestehende Benachteiligungen. Insbesondere mit der Familiengründung drifteten die Lebensrealitäten von Frauen und Männern deutlich auseinander. Dies habe gravierende Folgen im Lebenslauf - meist zum Nachteil der Frauen.
Erwerbsbiografien seien von familienbedingten Erwerbsunterbrechungen, längeren Teilzeitphasen und niedrigeren Verdienstmöglichkeiten geprägt. Bei Trennung und im Alter werde dies oft zum existenziellen Problem. So liege die Armutsgefährdung von Alleinerziehenden (zu 90% Frauen) in Baden-Württemberg mit 45,8% über dem Bundesdurchschnitt, Tendenz steigend.
Christine Spanninger, Expertin für familienpolitische Fragen im Diakonischen Werk Baden, forderte, Alleinerziehende steuerrechtlich deutlich besser zu stellen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Sorgearbeit in der Familie müsse weiter gefördert werden. Dazu zähle der Ausbau flexibler und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung bis 14 Jahre. Dies müsse auch in Rand- und Ferienzeiten wohnortnah gewährleistet sein. Darüber hinaus sprach sich Spanninger für mehr Ausbildungsmöglichkeiten in Teilzeit aus.
Der badische Diakonie-Chef Urs Keller rief die Politik zum Handeln auf. In ihrem Koalitionsvertrag habe die Landesregierung betont, dass die Betreuung der eigenen Kinder oder die Pflege von Angehörigen für Rentenansprüche und Karriere kein Hindernis sein solle. Dafür müsse sich Grün-Schwarz nicht nur im Land, sondern auch auf Bundesebene einsetzen